Privatärztlche Praxis Dr. med. Thomas Mayr

Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Palliativmedizin, Psychoonkologie

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Dr. Thomas Mayr

 

Systemische Familientherapie

 

Bei einem Mobile ist schwer auszumachen, welches Teil angestoßen wurde oder welches dazu beiträgt, dass sich andere bewegen. Das eine wirkt auf das andere und diese wirken wieder auf das eine . . .

So ist es auch in der Paarbeziehung, in der Familie oder im Team. Wenn ein Teil sich verändert, hat dies Wirkung auf die anderen. So ist jeder von uns Teil eines Ganzen - eines Systems - und mit diesem schicksalhaft verbunden.

In der Therapie geht es hier v.a. um die Familie. Im Laufe seines Lebens entwickelt jeder Mensch ein „inneres Bild" davon, wie er sich in Beziehung zu seiner Familie erlebt.

 

Was bei einem Mobile die Fäden sind, sind in der Familie die GefühlsBindungen. Diese VerBindungen können förderlich oder belastend wirken, je nachdem, welche Qualität sie haben - ob im Vorwurf (es hat nicht gereicht, was ich als Kind bekommen habe) oder in Akzeptanz und Liebe zum anderen. Oft sind Probleme in Partnerschaft, Ehe und Familie Folgen einer unbewussten Verstrickung innerhalb des Familiensystems, was therapeutisch berücksichtigt werden will. So übernehmen wir - ohne es zu wissen - ein schweres Schicksal von anderen Familienmitgliedern, indem wir uns mit ihnen identifizieren oder ihnen nachfolgen. Oft verzichten Kinder z.B. aus Liebe zu ihren Eltern auf eigenes Glück oder opfern ihr Leben im magischen Glauben, durch eigenen Verzicht deren Leben, auch wenn es schon verloren ist, noch retten zu können. Oder ein Partner möchte einem anderen Partner nach dessen Tod nahe sein, indem er ihm in den Tod nachfolgen will. Solche Verstrickungen können beitragen zu Krankheiten (z.B. Depressionen, Angsterkrankungen), Unfällen, suizidalen Vorstellungen. Hier gilt es unbewusste Zusammenhänge zu erkennen, die Verstrickungen zu lösen und statt dessen eine Lösung zum Guten zu finden.

 

Dazu beitragen kann das sogenannte Familienstellen, d.h. eine Aufstellung, die das „innere Bild" nach außen sichtbar macht. Diese Aufstellungen werden meist im Rahmen von Workshops oder Seminaren durchgeführt, wobei der Aufstellende aus den Anwesen-den jeweils einen Vertreter für seinen Vater, seine Mutter, die Geschwister und sich selbst wählt und diese Personen gemäß seinem „inneren Bild" in Beziehung zueinander stellt. Dieses Bild zeigt dem Therapeuten, welche Dynamik in der Familie eine förderliche Entwicklung behindert und wo die Lösung liegen kann. Dabei spielen besondere Lebensschicksale eine Rolle.

Besondere Lebensschicksale sind z.B. ein früher Verlust eines Elternteils, Totgeburten in der Geschwisterreihe, Aufwachsen bei anderen Familienangehörigen oder auch Verlust von Körperteilen.

Diese Aufstellungen sind aber auch in einer Einzeltherapie möglich. Hierzu übernehmen Symbole (wie Puppen, Stühle oder Matten) deren Funktion, wobei der Aufstellende sich in „sein inneres Bild" begibt, indem er sich in die Gefühlslage und Beziehungsperspektive des jeweiligen Stellvertreters hineinversetzt und hineinfühlt. Dabei wird die eigene Geschichte zurückgestellt und macht somit sensibel für Gefühlsregungen und körperliche Reaktionen, die er in diesem Bild erlebt. Die dabei gefühlten Erlebnisse sind sehr beeindruckend wie auch z.T. verwirrend. Indem der Therapeut das Bild prozesshaft verändert (umstellt) werden Veränderungen möglich und Heilungsprozesse angeregt.

Mit wenigen Sätzen, die zur Lösung des Erstarrten beitragen und mit einfachen kraftvollen Ritualen, die jedem dem ihm gemäßen Platz im Gefüge des Systems zugestehen, werden häufig vergrabene Gefühle ans Licht gebracht. Zudem verändert sich das in seinen Verstrickungen gefangene „innere Bild" positiv.