Privatärztlche Praxis Dr. med. Thomas Mayr

Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Palliativmedizin, Psychoonkologie

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Dr. Thomas Mayr

 

  Aus dem 'Faust'

   (Johann W. v.Goethe)

 

  Wen ich einmal mir besitze,

  dem ist alle Welt nichts nütze:

  Ewiges Düstre steigt herunter,

  Sonne geht nicht auf noch unter,

  bei vollkommnen äußern Sinnen,

  wohnen Finsternisse drinnen,

  Und er weiß von allen Schätzen,

  sich nicht in Besitz zu setzen.

  Glück und Unglück wird zur Grille,

  er verhungert in der Fülle,

  sei es Wonne, sei es Plage,

  schiebt er's zu dem andern Tage,

  ist der Zukunft nur gewärtig,

  und so wird er niemals fertig [...]

  Soll er gehen? Soll er kommen?

  Der Entschluss ist ihm genommen;

  Auf gebahnten Weges Mitte

  wankt er tastend halbe Schritte.

  Er verliert sich immer tiefer,

  siehet alle Dinge schiefer,

  sich und andre lästig drückend,

  atemholend und erstickend,

  nicht erstickt und ohne Leben,

  nicht verzweifelnd, nicht ergeben.

  So ein unaufhaltsam Rollen,

  schmerzlich Lassen, widrig Sollen,

  bald Befreien, bald Erdrücken,

  halber Schlaf und schlecht Erquicken,

  heftet ihn an seine Stelle

  und bereitet ihn zur Hölle.

 

Depression

(Helga Roloff-Arnold)

 

das haus hat falltüren

hält die fenster verhangen

wir können im dunkeln

den schalter nicht finden

 

an allen wänden klebt

der bittere traum

spiegel lachen hohn

und von den stühlen

fallen lehnen

gedanken knäulen sich

im kopf zu schmerz

der tritt auf der stelle

erinnerung schneidet

wie messer ins fleisch

 

mit klammen fingern

stricken wir masche

an masche und immer

dasselbe muster

 

 

 

  Föhn (Eugen Roth)

 

  Uns quält, wer weiß warum und wie,

  oft plötzliche Melancholie.

  Es hat uns niemand was getan,

  doch weht's wie Wind uns traurig an:

  So eine Art von Seelenföhn -

  dabei scheint's wolkenlos und schön.

  Und doch wir haben ihn gespürt,

  den Dämon, der sich heimlich rührt.