Privatärztlche Praxis Dr. med. Thomas Mayr

Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Palliativmedizin, Psychoonkologie

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Dr. Thomas Mayr

 

  Mein sind die Jahre nicht ...

   (Andreas Gryphius)

 

  Mein sind die Jahre nicht,

  die mir die Zeit genommen;

  mein sind die Jahre nicht,

  die etwa möchten kommen;

  der Augenblick ist mein,

  und nehm' ich den in acht,

  so ist der mein,

  der Jahr und Ewigkeit gemacht.

 

  

   Wie sag Ich's Meinem Kinde?

   (Mascha Kaléko)

 

  Jüngst sah mein kleiner Sohn

  Den ersten Totenwagen.

  - Er gab nicht einen Ton

  Und stellte keine Fragen.

 

  Doch dann, nach ein paar Tagen,

  Begann er zögernd-leis.

  - Was konnte ich schon sagen,

  Wo man doch selbst nichts weiß.

 

  Das Schulrezept: Botanik,

  „Vom Werden und Verderben",

  Erzielte nichts als Panik:

  „Mama, auch du kannst sterben?!"

 

  Es war nicht pädagogisch,

  Vom Fortbestand der Seelen,

  Und viel zu theologisch,

  Vom Himmel zu erzählen.

 

  Doch mangels akkuraten

  Berichts aus jenen Sphären,

  Erschien es mir geraten,

  Zu trösten statt zu lehren.

 

  Im Kreis der „Aufgeklärten"

  Bin ich darob verfemt.

  - Verzeiht, ihr Herrn Gelehrten,

  Wenn mich das nicht sehr grämt.

 

  Die Bücherweisheit ist bankrott,

  Der Blinde führt den Blinden.

  - Und wahrlich, gäb es keinen Gott,

  Man müsste ihn erfinden.

 

  Ohne Titel (Thomas Mayr)

 

  Unser Leben

  ist einer Sternschnuppe gleich:

  aus der Weite kommend,

  aufleuchtend

  und wieder darin versinkend;

  zwar gerichtet, aber wodurch und wohin?

 

  Unser Tod

  ist dem Firmament gleich:

  in die Tiefe gehend,

  Licht aufnehmend,

  Raum und Zeit gebend;

  zwar ungerichtet, aber wodurch und wofür?

 

  Nehmen und sich nehmen lassen

 

 

  Wanderers Nachtlied

   (Johann W .v. Goethe)

 

  Über allen Gipfeln

  ist Ruh',

  in allen Wipfeln

  spürest du

  kaum, einen Hauch;

  die Vöglein schweigen im Walde.

  Warte nur, balde

  ruhest du auch.